Erfolgsfaktor Körpersprache

27.10.2020

Nicht nur das, was Sie sagen, sondern auch das, was Sie nicht sagen, beeinflusst, wie Ihre Mitmenschen Sie wahrnehmen. Selbst wenn wir schweigen, redet unser Körper immer noch.

Ob man Sie für sympathisch, selbstbewusst, arrogant oder furchteinflößend hält, wird massgeblich durch Ihre Mimik und Gestik ausgedrückt. Doch die Körpersprache kann auch zu einem Verräter werden. Wir sagen zwar nicht immer das, was wir denken, doch das brauchen wir auch nicht, denn unser Körper tut es. Bereits kleine Gesten geben Aufschluss über unsere wahren Gefühle. Erst wenn die nonverbalen Signale zu unseren Aussagen passen, entsteht ein stimmiges Bild und damit auch Glaubwürdigkeit und Authentizität. Deswegen spielt die Körpersprache in der Kommunikation eine entscheidende Rolle. Im Vorstellungsgespräch, bei Verhandlungen, im Kundenkontakt oder einfach im Gespräch mit dem Chef - es gibt zahlreiche Situationen, in denen Sie sich die Körpersprache zunutze machen können.

Der Erfolgsfaktor Körpersprache

Wer etwas mitteilt, spricht immer zwei Sprachen, die der Worte und die des Körpers. Die Sprache des Körpers wenden wir instinktiv an und haben wenig Einfluss darauf, denn sie ist ein direkter Spiegel unserer Gefühle und Gedanken. Sich dieser Tatsache bewusst zu sein und um die eigene Wirkung nach aussen zu wissen, ist notwendig, um beruflich erfolgreich zu sein. Einer Person, die gelassen und selbstbewusst auftritt, wird eher Verantwortung übertragen. Wer lässt sich von einer Präsentation überzeugen, die zwar inhaltlich durchdacht ist, bei der sich jedoch der Vortragende an seinen Unterlagen festklammert und zu Boden schaut?

Auch Bewerber können Ihre Chancen im Vorstellungsgespräch verbessern, wenn Sie nicht nur darauf achten, mit Wissen über die Firma und die Branche zu glänzen, sondern sich als Person gut zu präsentieren. Gerade in Stresssituationen, wie einem Vorstellungsgespräch, ist das nicht leicht.

Körpersprache im Vorstellungsgespräch

Die meisten Kandidaten scheitern im Jobinterview nicht an den fachlichen Qualifikationen. Die sind ja schon durch den Lebenslauf und die Vorauswahl abgeglichen worden und haben überhaupt erst zur Einladung zum Vorstellungsgespräch geführt. Vielmehr erleiden Kandidaten Schiffbruch aufgrund den nonverbalen Signalen und dem Gefühl beim Personaler, der Betreffende passt vielleicht doch nicht ins Team.

Nicht wenige Personaler verfestigen ihren ersten Eindruck von einem Kandidaten innerhalb der ersten beiden Minuten und rücken danach kaum noch davon ab. Dadurch bekommt die Körpersprache ein enormes Gewicht.

Vor allem drei typische Fehler lassen Kandidaten regelmässig durchs Jobinterview fallen:

Gesten, die Unsicherheit zeigen. Verkrampfte Schultern und ein unsicherer Gang, fehlender Blickkontakt, fehlendes Lächeln - all das verrät Nervosität und Unsicherheit. Mit dem Image des aufstrebenden Dynamikers ist es dann schnell vorbei.

Gesten, die Dominanz zeigen. Die Mimik spielt dabei eine große Rolle: hochgezogene Augenbrauen, gespitzte Lippen oder ein nach oben geneigter Kopf, sollten unbedingt vermieden werden. Das wirkt arrogant!

Gesten, die Verlegenheit zeigen. Aufgepasst auch bei den Händen. Die gelten als das Aushängeschild einer Person. Viele, noch dazu hektische Mikro-Gesten, wie Nase kratzen, Haare streichen, an den Ringen spielen, können Ihren ersten Eindruck entwerten. Reiben sich Bewerber regelmässig am Ringfinger, beweisen sie wenig Stressresitenz. Und tatsächlich werden solche Kleinigkeiten fast immer registriert.

Doch das gilt nicht nur während des Vorstellungsgesprächs. Noch kurz vor Schluss können Sie den bis dahin guten Eindruck wieder zerstören. Deswegen gilt hier: Reichen Sie erneut dem anderen die Hand, blicken Sie ihm dabei wieder in die Augen und verabschieden Sie sich mit einem selbstbewussten "Auf Wiedersehen", das Sie buchstäblich auch so meinen und mit einem Gewinnerlächeln vertreten. Danach gehen Sie aufrecht und unter anhaltender Körperspannung aus dem Gebäude bis Sie ausser Sichtweite sind - erst jetzt dürfen Sie sich umsehen, entspannen, zusammensacken, schreien, zittern, was auch immer.

TIPP

Bevor das eigentliche Gespräch beginnt, kann die Schaffung einer gewissen Sympathiebasis nützlich sein. Bereits jetzt können Sie Ihrem Gesprächspartner durch körperliche Signale Übereinstimmung suggerieren: Nehmen Sie eine gleiche oder ähnliche Körperhaltung wie das Gegenüber ein. Dieser sogenannte Chamäleon-Effekt dient dazu, unterbewusst die folgende Nachricht zu senden: "Wir beide argumentieren hier auf gleicher Ebene und haben grundsätzlich das gleiche Ziel".

Lassen Sie das Verhalten nicht zu zwanghaft wirken. Warten Sie zu diesem Zweck eine Weile, bevor Sie Ihr Gegenüber nachahmen, und nehmen Sie die neue Position nicht ruckartig ein. Ein Chamäleon bewegt sich schliesslich auch eher langsam. Verändern Sie Ihre Position erst, wenn Ihr Gegenüber sich bewegt oder die Stimmung der Verhandlung kippt.

Körpersprache der Macht

Folgende Gesten zeigen besondere Macht und hohen Status:

  • Langsame, elegante Bewegungen.
  • Unverkrampftes Lächeln.
  • Aufrechte, stille Kopfhaltung.
  • Kräftige Stimme.

Auch der Blickkontakt ist entscheidend über den Rang. Anders als erwartet drückt aber nicht derjenige Macht aus, der dem Gegenüber furchtlos und unentwegt in die Augen starrt, sondern derjenige, der nach dem ersten Blickwechsel zuerst wegschaut: Er kann es sich leisten, den anderen zu ignorieren.

Sprechen Frauen die Körpersprache besser als Männer?

Es gilt inzwischen als gesichert, dass Frauen besser darin sind, die Körpersprache ihrer Mitmenschen zu interpretieren. Ein Grund, der sich beispielsweise in Hirnscans zeigte: Bei Frauen leistet das Gehirn deutlich mehr, während sie mit anderen kommunizieren, als bei Männern. Zum Vergleich: Bei Frauen sind zwischen 14 und 16 Gehirnareale aktiv, bei Männern sind es nur vier bis sechs.

In einer Studie wurden Probanden gebeten, einen Stummfilm zu interpretieren. 87 Prozent der Frauen waren sofort in der Lage, die Handlung zu erahnen. Bei den Männern waren es nur 42 Prozent.

Das allerwichtigste bei der Körpersprache ist, dass Sie nicht versuchen jemand zu sein, der Sie nicht sind. Nur eine authentische und natürliche Körpersprache macht Sie glaubhaft. Unnatürliche Gesten, die nicht zu Ihrer Persönlichkeit passen, werden von Ihrem Gegenüber sofort entlarvt. Es geht nicht nur darum an Mimik und Gestik zu arbeiten, sondern an der inneren Haltung.

Ziel

Ziel ist das, was Sie sagen und die Art, wie Sie sich verhalten, in Einklang zu bringen. Sie wollen sowohl mit Ihren Worten als auch mit Ihrer Körpersprache die gleiche Botschaft transportieren. Doch Vorsicht ist geboten bei der Interpretation der Körpersprache Ihres Gegenübers. Körpersprache sollte immer im Kontext der Situation und der Kultur Ihres Gegenübers gesehen werden.


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